Presse



 Synthèses:

Thèmes : Immigration et multiculturalisme.
Un article de  « Courrier International »
Aus : einer amerikanischen Zeitung.

“Pourquoi Angela Merkel a raison“. - « Warum Angela Merkel Recht hat. »

Angela Merkel spricht über die Nicht-integration der türkischen Muslime in der deutschen Gesellschaft. Sie denkt, dass Multi-kulti in Deutschland gescheitert ist. Nach einer Umfrage, denken viele Deutsche, dass die Einwanderer kommen, um die guten Lebensbedingungen im Lande zu geniessen. Auf diese Weise kann sich keiner wirklich genügend integrieren, sagt der Autor.
Er denkt, dass die Aufnahmeländer für die gelungene Integration ihrer Einwanderer verantwortlich sind.
Als Beispiel gibt er die Situation – das Problem - der hispanischen Leute in den USA und die Tatsache, dass alle offiziellen Dokumente ins Spanische übersetzt werden. Er sagt, dass es zu viel ist. Im Gegensatz ist Frankreich zu streng, wenn es die „Burqua“ verbietet.
Er denkt, dass auch die Heimatländer für die Situation ihrer Auswanderer verantwortlich sind.
Zum Beispiel sei Süd-Amerika im Bereich der Erziehung unterentwickelt, und der Islam tue manchmal, als schwebe er über den Gesetzen manches Staates.

Persönliche Meinung über Gelesenes:

Es gibt verschiedene Meinungen in Europa über die französiche Politik gegenüber Roma-Leute. Die Meisten stimmen überein, dass die französichen Massnahmen diskriminisierend sind. Das sei eine sekuritäre Politik mit polizeilichen Eingriffen.
Wir haben eine persönliche Meinung : das ist eine unwirksame Politik, weil diese ausgewiesenen Menschen zurückkommen. Wie sie behandelt werden scheint uns allerdings unmenschlich.


 Ein Artikel aus dem „Courrier International“

Das ist ein Artikel von „The Independent“, London. Es wurde von John Lichfield geschrieben. Er fragte sich, ob die Franzosen ausländerfeindlich sind. Um zu antworten, zitiert er zwei Umfragen.
Die erste Umfrage, die bei IFop gemacht wurde, ist über die neuen Gesetze. Die Gesetze legen fest, wenn ein(e) Auswanderer(in) straffälling wird, kann er (sie) seine französische Nationalität verlieren.
Die Umfrage zeigt, dass 70% der Franzosen dafür sind.
Aber die zweite Umfrage war über die Lieblingspersönlichkeiten der Franzosen. Sieben von den 10 ersten Lieblingsfiguren sind Auswanderer oder Auswandererkinder.
Daraus - aus dieser zweiten Umfrage - schließt John Lichfield, dass die Franzosen nicht ausländerfeindlich sind.
Er denkt, dass die Franzosen sich durch ausländerfeindliche und einseitige Reden und Argumente manipulieren lassen.

Maxime et Robin

(Die Zeit Online)


 Artikel eines Professors, der auch einmal bei uns (GLH) in der Schule war. Guter Grundsatzartikel:



Die Diskriminierung von Sinti und Roma ist tief in der europäischen Geschichte verwurzelt und wurde nie ernsthaft bekämpft, meint der Berliner Historiker Wolfgang Wippermann.
Warum nehmen vor allem in Osteuropa die Übergriffe gegen Sinti und Roma so stark zu?
Es gibt sie leider schon seit einiger Zeit, nur wurde wenig darüber berichtet. Das interessiert uns, die übrigen Europäer, wenig. Die Roma sind das geworden, was die Juden vor dem Holocaust waren, nämlich das Hauptobjekt des Hasses. Die Roma gehören immer zu den ersten, die unter die Räder kommen. Ihre Arbeitslosenzahlen sind ja katastrophal, sie leben auf dem untersten Level, was den Zugang zu Bildungseinrichtungen und Gesundheitseinrichtungen etc. angeht. Mit der Demokratisierung in den osteuropäischen Ländern nahm auch leider der Nationalismus wieder zu. Der Nationalismus definiert sich oder die jeweilige Nation immer durch die Abgrenzung, durch die Feinde. Und das waren und sind immer noch die Juden, aber jetzt vermehrt eben die Roma. Wenn man beispielsweise sieht, was jetzt in Ungarn los ist, das ist unfassbar.
Ein weiterer Punkt ist die Verantwortung insbesondere der EU. Wir haben mit Bulgarien und Rumänien zwei Staaten aufgenommen, die in keiner Weise den Kopenhagener Erklärungen und den Kopenhagener Bedingungen entsprechen, nämlich Menschenrechte und Minderheitenrechte zu wahren. Dagegen ist kein Protest erfolgt.
Gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen Wirtschaftskrise und dem Hass auf Roma?
Nein. Eine Krise verschärft die vorhandenen Vorurteile. Aber die Ursachen liegen weitaus tiefer und sie sind eben auch niemals überwunden worden. Ich würde schon fast sagen, dass der Antiziganismus, die Feindschaft gegen Roma, ein Bestandteil des ­europäischen Kulturkreises ist. Man ist eben Antiziganist und weiß, dass die Roma böse Dinge tun.
Werden Roma stärker diskriminiert als andere Minderheiten?
Generell ist die Lage von Minderheiten der Gradmesser für die Verwirklichung von Menschenrechten und Demokratie in einer Gesellschaft, das war immer so und ist es heute noch. Und unter diesen Minderheiten ist die jeweilige Roma-Minderheit in den einzelnen Staaten besonders schlecht gestellt.
Wieso werden gerade Roma zum Feindbild stilisiert?
Zunächst einmal sind die Roma dafür in keiner Weise verantwortlich. Es gibt keine Roma-Frage, kein Roma-Problem, weder in nationaler Hinsicht - sie sind loyale Staatsbürger - noch in ­religiöser Hinsicht - es gibt keine eigene Roma-Religion. Anti­ziganismus ist nicht das Problem der Roma, sondern der Mehrheitsgesellschaft. Die Erklärung, warum diese Feindschaft so verbreitet ist, liegt darin, dass sie niemals bekämpft wurde. Sie wurzelt tief in der Geschichte. Mentalitäten sind Gefängnisse von langer Dauer, sagen die Historiker.
Wie äußerte sich diese Ausgrenzung?
Es gibt zunächst einen religiösen Antiziganismus. Dabei wird den Roma vorgeworfen, mit dem Teufel verbündet zu sein. Ich glaube, dass das tiefenpsychologisch und historisch eine große Rolle spielt. Beim sozialen Antiziganismus wird ihnen vorgeworfen, zu arm, zu unangepasst zu sein. Sie werden also für ihre eigene schlechte Lage, für die sie nichts können, verantwortlich gemacht. Und es gab den rassistischen Antiziganismus, der vor allen Dingen in der NS-Zeit gepflegt wurde.
Man könnte noch sagen, dass es analog zum sekundären Antisemitismus einen sekundären Antiziganismus gibt, nämlich einen Antiziganismus nicht trotz des Völkermordes, der in Romanes "Porajmos", das Verschlungene, heißt, sondern gerade wegen ihm. Roma würden den Porajmos für politische und finanzielle Zwecke ausnutzen, lautet der Vorwurf. Dabei hat kaum ein ausländischer Rom bis heute Wiedergutmachung bekommen, weder von uns, noch von den Staaten, in denen er lebt.
Wieso gab es keinen Bruch mit dieser Diskriminierung?
Es ist kein Schuldbewusstsein entstanden, was den Porajmos ­angeht, der ist ja lange Zeit überhaupt verdrängt und sogar geleugnet worden. Noch heute wird immer wieder behauptet, die Roma seien vielleicht selber daran schuld gewesen. Der Bundesgerichtshof hat in dem Skandalurteil von 1956 gesagt, dass sie nicht aus rassischen Gründen verfolgt worden seien, sondern weil sie asozial waren. In Südosteuropa kommt hinzukommt, dass hier die Kollaboration beim Porajmos noch stärker war als beim Völkermord an den Juden. Dazu hat man sich nie bekannt und diese Kollaboration ist auch nicht aufgearbeitet worden.
Interview: Anton Landgraf
Wolfgang Wippermann ist Professor für Neuere Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut an der Freien Universität Berlin. Er hat zahlreiche Bücher und Aufsätze zum Thema Antiziganismus publiziert.